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Einheitshöhenkurven

Einheitshöhenkurven

Nachdem MARSCHALL (1973) die auffallende Parallelität der Höhenkurven von Fichtenreinbeständen über alle Altersstufen und Standorte in dem von ihm untersuchten Gebiet festgestellt hatte, empfahl er die Verwendung eines Systems von Einheitshöhenkurven, das die Höhe als Parabel über dem Brusthöhendurchmesser darstellt, wobei die
Koeffizienten dieser Höhenkurven als konstant angenommen werden können und das Absolutglied durch Einhängen in nur einen herrschenden Stamm der Probefläche errechnet werden kann.
1974 führte Marschall dann eine Stichprobeninventur im Bereich des Forstamtes Ottobeuren durch, bei der nur mehr in jeder zweiten Stichprobe alle Höhen, bei den anderen Stichproben dagegen nur mehr die Höhe an je einem herrschenden Stamm einer Baumart gemessen wurde. Bei der Auswertung dieser Inventur berechnete er dann aus der einen Hälfte des Materials die Koeffizienten der Einheitshöhenkurve (als Parabel für die Fichte und als Korsunfunktion für Buche) und ermittelte die übrigen Höhen mit deren Hilfe.
Beim JUFRO-Symposium in Belgrad 1975 berichtete er dann über ein Verfahren, das die Koeffizienten der Einheitshöhenkurven aus Kovarianzanalysen berechnet und zum Einhängen in jede Stichprobe nur eine Höhenmessung am Grundflächenzentralstamm verwendet, der insbesondere bei Winkelzählproben einfach durch paarweises Streichen
der jeweils größten und kleinsten Durchmesser der Stichprobe gefunden werden kann. In seinem Referat konnte er auch zeigen, daß das von POLLANSCHÜTZ (1973) vorgeschlagene Höhenkurvensystem durchaus auch als Einheitshöhenkurve verwendet werden kann, da sich die von ihm zum Einhängen verwendeten Größen, Alter und Bonität, nur auf das Absolutglied der Höhenkurven auswirken, den Koeffizienten dagegen unverändert lassen.
 

Praktische Ausführung:
Es wird von allen Winkelzählprobenstämmen der Brusthöhendurchmesser gemessen; durch paarweises Streichen des jeweils größten und kleinsten Brusthöhendurchmessers erhält man den Grundflächenzentralstamm, nur von diesem wird die Höhe gemessen. Die Höhen der anderen Bäume werden rechnerisch ermittelt (für jede Baumart in der WZP getrennt). Beispiel: Aus einer Schar an Höhenkurven mit gleichem ,,Anstieg“ aber unterschiedlichem Absolutglied wird mit Hilfe des Zentralstammes das Absolutglied bestimmt. Verschiedene Typen von Einheitshöhenkurven (EHK) können der ,,Holzmeßlehre“ von Sterba (1986) entnommen werden, bei Fichte gilt dort:

 

Unser System verwendet folgende Einheitshöhenkurven:

          • h=a0+a1+a2BHD^2
          • h=e^(a0+a1/BHD)+1.3
          • h=e^(a0+a1ln[BHD])+1.3
          • h=1/(a0+a1/d+a2/BHD^2)+1.3
          • h=1/(a0+a1/BHD)^2+1.3
          • h=e^(a0+a1ln[BHD/(1+BHD)]+1.3
          • h=a0+a1/BHD^2
          • h=e^(a0+a1ln[BHD]+a2ln^2[BHD])+1.3


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